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Der süße Streit um Lila: Mondelez zieht gegen Tony’s Chocolonely vor Gericht

Der rechtliche Ärger im Schokoladenuniversum geht in eine neue Runde.

Tony’s Chocolonely, bekannt für seine bunten Verpackungen hat mit der Kampagne „TONY’S FAIRE ALTERNATIVE“ einen bunten Streit um die Farbe Lila entfacht, genauer gesagt um die Farbe Lila für eine Schokoladenverpackung. Tony’s Chocolonely kämpft für Gerechtigkeit in der Kakaoindustrie. Doch der Lebensmittelkonzern Mondelez, der mit der lila Farbe seiner Milka-Schokolade nicht zu Scherzen aufgelegt ist, möchte nicht mit dieser Kampagne in Verbindung gebracht werden.

Der Hintergrund – die Kampagne von Tony

Tony’s Chocolonely, bekannt für seine Mission gegen Kinderarbeit und für faire Handelsbedingungen, entschied sich für eine Kampagne, die so provokant war, dass Rechtsstreitigkeiten faktisch vorprogrammiert waren. Tony’s Chocololely kleidete ihre Schokolade u.a. in Lila, eine Farbe, die so eng mit Milka verbunden ist, dass man fast meint, die Kühe auf der Alm hätten sie persönlich ausgesucht. Durch die Gestaltung der Verpackungen und der Botschaften kann die Kampagne so ausgelegt werden, dass die dargestellten Schokoladenhersteller wie Mondelez oder Nestlé keine fairen Löhne zahlen und die Mitarbeiter auf Kakaoplantagen ausbeuten. Ein harter Vorwurf, über den wir bereits hier berichtet haben und den wir auf mögliche rechtliche Komplikationen hin untersucht haben. Was als Werbekampagne begann, um auf soziale Missstände aufmerksam zu machen, endet nun vor Gericht.

Verteidigung der Farbmarke durch Mondelez

Mondelez war über diese Farbwahl alles andere als amüsiert.
Mondelez hat die Farbmarke „Lila“ als Schutzrecht schützen lassen und diese bereits in der Vergangenheit erfolgreich vor Gericht verteidigt. Mit der Würde eines Konzerns, der seine lila Farbmarke über Jahre hinweg gepflegt hat, zog Mondelez vor Gericht. Der Konzern reichte beim Landgericht Hamburg einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung ein und beantragte unter Verweis auf die eingetragene Farbmarke, dass es Tony‘s Chocolonely untersagt wird, die Farbe „Lila“ für Schokoladenverpackungen und Werbung zu verwenden. Die Nutzung durch Tony’s Chocolonely würde nach Ansicht des Markeninhabers eine Verwechslungsgefahr hervorrufen und eine Rufausbeutung sowie Verwässerung der Marke darstellen. Das Landgericht Hamburg entschied prompt: Tony’s darf die Farbe Lila nicht mehr für seine Schokoladenverpackungen und Werbung in der EU verwenden.

Tony’s Chocolonely änderte nur seine Verpackungsfarbe zu einem weniger kontroversen Grau. In einem Statement teilte der Schokoladenhersteller mit, dass es wichtiger sei, über faire Preise zu sprechen als über Markenrechtsverletzungen. Tony’s kündigte ebenso an, gegen die Entscheidung Rechtsmittel einzulegen. Damit dürfte der Rechtsstreit in die nächste Runde gehen. Bis zu einer endgültigen Entscheidung bleibt es Tony’s Chocolonely untersagt, die Farbe „Lila“ für die Verpackungen und Werbung zu verwenden.

Was lernen wir daraus?  

Dieser Streit zeigt, dass selbst die edelsten Absichten auf die harte Realität des Markenrechts treffen können. Es lehrt uns auch, dass Farben mehr als nur Schattierungen sind; sie sind Symbole, die Markenidentitäten definieren und verteidigen. 

Ob die anderen Schokoladenhersteller, die ebenfalls in der Kampagne von Tony’s Chcocolonely dargestellt werden, vor Gericht ziehen werden, bleibt abzuwarten. Spannend bleibt es in jedem Fall. 

Über die Autorin
Sabrina Lahne
Sabrina Lahne

Als Rechtsanwältin des Legal Teams unserer Kanzlei berate ich in allen Fragen des Wirtschaftsrechts, insbesondere in dem Bereich des Markenrechts.

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