Was ist zu tun, wenn ein Unternehmer plötzlich ausfällt?
Etwa 70 Prozent der deutschen Unternehmer haben keine oder eine nur unzureichende Vorsorge für den Fall getroffen, dass sie durch einen Unfall oder eine plötzliche Krankheit ausfallen. Oft sind die wichtigsten Unterlagen zur Fortführung des Betriebs nicht griffbereit. Dies kann nicht nur zu erheblichen Problemen für alle Beteiligten führen, vielmehr kann auch bei Handlungsunfähigkeit die wirtschaftliche Existenzfähigkeit auf dem Spiel stehen.
In einigen Fällen kann schon ein 14-tägiger Ausfall des Unternehmers ausreichen, um die Firma in eine existenzielle Schieflage zu bringen. Vorsorgliche Maßnahmen wie die Erstellung eines Unternehmertestaments, die Klärung von Versicherungsfragen, die Schaffung eines Notfallfonds oder die Festlegung von Ansprechpartnern für verschiedene Angelegenheiten können dazu beitragen, die Last in schwierigen Zeiten zu erleichtern. Eine ausreichende Vertretungs- und Nachfolgeregelung sollte auch für den laufenden Geschäftsbetrieb geschaffen werden, weil z.B. Kreditinstitute die Regelung der Betriebsnachfolge als entscheidendes Kriterium für die Kreditvergabe sehen.
Der verantwortungsbewusste Unternehmer sollte daher für ein angemessenes Risikomanagement sorgen. Risikomanagement ist auch über Vorsorgeaspekte hinaus ein hilfreiches und sinnvolles Instrument zur Unternehmenssteuerung. Etwa als ein wesentliches Mittel zur Frühaufklärung, Früherkennung und Frühwarnung, ob es nun um strategische Risiken, Ertrags- oder Liquiditätsrisiken geht, die allesamt Auslöser von Krisen und Insolvenzen sein können.
Vorsorgemanagement für Unternehmer
Um dem Risiko eines Ausfalls des Geschäftsführers bzw. Unternehmensinhabers zu begegnen, empfiehlt sich die Etablierung eines Vorsorgemanagements.
Das Vorsorgemanagement bildet das Rückgrat, das Unternehmen vor den möglichen gravierenden Folgen eines Ausfalls des Unternehmers bewahren kann. In dieser Angelegenheit ist es von grundlegender Bedeutung, dass robuste Strategien und Prozesse implementiert werden, um die Kontinuität der Geschäftsaktivitäten sicherzustellen und die Auswirkungen eines solchen Szenarios zu minimieren.
Dies umfasst die Erstellung detaillierter Notfallpläne, die klare Richtlinien und Verfahren für den Fall eines Ausfalls des Unternehmers festlegen. Dazu gehört etwa die Bestellung von Stellvertretern oder Bevollmächtigten, die temporär die Geschäftsleitung übernehmen können. Außerdem empfiehlt sich die umfassende Dokumentation wichtiger Geschäftsprozesse und Kontaktdaten für Lieferanten, Kunden und andere relevante Interessengruppen.
Ein weiterer bedeutender Aspekt des Vorsorgemanagements im Falle eines Unternehmensausfalls ist die juristische Absicherung. Um rechtliche Risiken zu minimieren, sollte eine Klärung von rechtlichen Fragen erfolgen – wie beispielsweise die Wirksamkeit von Vollmachten oder die Übertragung von Eigentums- und Vertragsrechten.
Praktische Tipps zum Vorsorgemanagement
Um einen schnellen und umfassenden Zugriff im Vorsorgefall zu gewährleisten, gerecht zu werden, empfehlen wir, alle Daten zusammenführen und an mehreren Stellen zu verwahren – sowohl analog als auch digital. Aber egal, ob Sie die Daten analog oder digital speichern: Wichtig ist dabei stets, nur autorisierten Personen den Zugriff zu gestatten. Die Daten sollten sicher geschützt und verwahrt werden, gerade wenn es sich um persönliche Daten und Geschäftsgeheimnisse handelt.
Dazu gehört nicht nur die sichere Verwahrung, es ist auch festzulegen und zu dokumentieren, unter welchen Voraussetzungen und genauen Umständen welche Personen Zugriff haben sollen. Der Zugriff zu den Vorsorgedokumenten sollte nur vertrauenswürdigen Personen, etwa einem Familienmitglied oder einem engen Mitarbeiter, für den Notfall überlassen werden. Zur Aufbewahrung ist ein Safe im Haus oder ein Bankschließfach geeignet, wenn der Partner Zugriff hat. Auch die Hinterlegung bei einem Anwalt ist möglich.
In unserer neuen Serie zum Thema Unternehmensvorsorge und Nachfolge möchten wir für Sie Hinweise zu den wichtigsten Einzelheiten und Regelungen für die Vorsorge geben und kurz erläutern. Die Aspekte, die bei der Notfall- und Nachfolgeplanung beachtet werden müssen, sind zahlreich und reichen dabei vom Unternehmertestament bis hin zur Vermögensverwaltung und der Unternehmensnachfolge.
Wir werden Ihnen einen weitreichenden Überblick über die Maßnahmen geben, die dazu beitragen können, mögliche Unsicherheiten zu minimieren und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Denn ein durchdachter Notfallplan, der rechtliche, finanzielle und organisatorische Aspekte berücksichtigt, kann dazu beitragen, die Betroffenen in schwierigen Momenten zu entlasten. Um sinnvolle Entscheidungen und Notfallregelungen zu treffen, ist eine umfassende Beratung ist für den Einzelfall jedoch unumgänglich.
Kommen Sie gerne auf uns zu. Die white ip | Patent & Legal in Dresden unterstützt Sie tatkräftig und zielführend bei der Vorsorge und Unternehmensnachfolgeplanung.
