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Wie viel ist Ihr Unternehmen wert? – Unternehmensbewertung in der Praxis

Diese und ähnliche Fragen entstehen, sobald Sie darüber nachdenken ein Unternehmen zu kaufen, Ihres zu Verkaufen oder auch Investoren an Board zu nehmen.
Stellen Sie sich vor, Sie stehen – wie einer unserer Kunden – vor dem Zusammenschluss zweier Unternehmen. Ziel hinter dem Zusammenschluss ist unter anderem die Gründung eines Innovationszentrums, an dem beide Unternehmen beteiligt sind. Der Zusammenschluss und die damit einhergehende Gründung wird von einem Investor unterstützt und begleitet. Allerdings ist der finanzielle Einstieg des Investors daran gekoppelt, dass die monetären Werte beider Unternehmen bestimmt werden. Das Feld der Unternehmensbewertung ist ein oft gefordertes sowie notwendiges Vorgehen, um den tatsächlichen Wert eines Unternehmens oder einer Idee zu ermitteln.

Vor Beginn einer Unternehmensbewertung sollte die Frage geklärt werden, welches Ziel mit der Bewertung eines Unternehmens verfolgt wird. Es ist je nach Anlass der Bewertung der objektivierte, der subjektive Wert oder der Einigungswert eines Unternehmens zu ermitteln.

Der subjektive Wert ist geprägt durch individuelle Vorstellungen über die Preisuntergrenze des Verkäufers bzw. der Preisobergrenze des Käufers. Der Einigungswert berücksichtigt beide subjektiven Vorstellungen über die Unternehmenswerte der verhandelnden Parteien. Der objektivierte Wert wird von einem Sachverständigen ermittelt und berücksichtigt keine Vorstellungen der beiden Parteien über den Wert des Unternehmens.

Warum ein Unternehmen bewerten?

Die Aufgabe einer Unternehmensbewertung besteht darin, einen Gebrauchswert für ein Unternehmen als Ganzes bzw. für einzelne strategische Geschäftseinheiten an einem bestimmten Bewertungsstichtag zu ermitteln. Der Empfänger eines Bewertungsgutachtens soll in die Lage versetzt werden, die getroffenen Annahmen, Grundsatzüberlegungen und Schlussfolgerungen, nachzuvollziehen und aus seiner Sicht würdigen zu können.
In Verhandlungen hat man in Folge einer Unternehmensbewertung einen Wert ermittelt, der auf einer fundierten wissenschaftlichen und praxisnahen Grundlage beruht. Im Falle unseres Kunden konnten wir somit nicht nur die Werte der beiden Unternehmen beziffern, sondern auch die Gesellschafteranteile bestimmen.

Wie können Unternehmen bewertet werden?

Sowohl in der Theorie als auch in der Praxis haben sich verschiedene Herangehensweisen für die Ermittlung eines Unternehmenswertes etabliert.

  • Ertragswertverfahren
  • Discounted-Cashflow-Verfahren
  • Multiplikatormethode
  • Substanzwertmethode

Im Folgenden stellen wir Ihnen die einzelnen Methoden kurz vor und erklären Ihnen, wie unser Vorgehen der Unternehmensbewertung aussieht.

Ertragsverfahren und Discounted-Cashflow-Verfahren

Bei beiden Verfahren handelt es sich um sogenannte Zukunftserfolgswertmethoden. Das bedeutet, dass sich der Wert eines Unternehmens aus seinen zukünftig erwirtschafteten Zahlungsströmen ableitet. Diese prognostizierten Zahlungsströme werden mit einem geeigneten Kapitalisierungszins auf den Bewertungsstichtag diskontiert und der Unternehmenswert als Barwert ermittelt. Der Erfolg der zu bewertenden Gesellschaft in der Vergangenheit fließt damit nicht unmittelbar in den Wert ein. Vielmehr bildet die Vergangenheit die Basis, um das zukünftige Potential des zu bewertenden Unternehmens zu erfassen.

Multiplikatormethode und Substanswertmethode

Die Multiplikatormethode wird oft herangezogen, um den Unternehmenswert der anderen beiden Verfahren zu plausibilisieren.  Beim Multiplikatorverfahren ermittelt man den Unternehmenswert, indem eine bestimmte Betriebskennzahl mit einer entsprechenden Verhältniskennzahl (Multiplikator) multipliziert wird. Das Multiplikatorverfahren ist eine einfache und marktnahe Methode, um den Wert eines beliebigen Unternehmens zu berechnen. Es ist eine einfache Methode, weil man lediglich eine Betriebskennzahl (z. B. Umsatz oder Gewinn) sowie den entsprechenden Multiplikator benötigt, um zum Firmenwert zu gelangen. Außerdem spiegelt der Multiplikator die Zahlen realer Unternehmensverkäufe von vergleichbaren Firmen wider.

Die Substanzwertmethode ist ein Verfahren der Unternehmungsbewertung, bei der sich der Unternehmenswert aus den Ausgaben, die zur Reproduktion des zu bewertenden Unternehmens aufzuwenden sind, ergibt. Der auf diese Weise festgestellte Unternehmenswert wird daher auch als Reproduktionswert bezeichnet. Es handelt sich hierbei um den Brutto-Unternehmenswert, von dem der Wert des Fremdkapitals abzuziehen ist, um zum Netto-Unternehmenswert zu gelangen.

Wie gehen wir bei einer Unternehmensbewertung vor?

Der Bewertungsanlass ist die Ausgangssituation.

Sofern ein Unternehmen zu bewerten ist, untersuchen wir zunächst den Bewertungsanlass. Aus diesem können sich Folgen für das Verfahren bzw. für die Methodik ergeben. Sofern keine speziellen Vorschriften vorliegen, bewerten wir die Unternehmen nach betriebswirtschaftlichen Methoden. Typische Auslöser für die Bewertung eines Unternehmens sind: das Ausscheiden von Gesellschaftern, die Aufnahme neuer Gesellschafter, Unternehmenszusammenschlüsse, der Erwerb oder die Veräußerung von Unternehmensanteilen, Verhandlungen mit Investoren und Börsennotierungen.

Interne Unternehmensanalyse bietet die Grundlage der Betrachtung.

Im Rahmen der internen Unternehmensanalyse untersuchen wir die Jahresabschlüsse. Hierfür ist zunächst die Qualität des Rechnungswesens zu betrachten. Auch ist eine Entscheidung darüber zu treffen, wie viel zurückliegende Jahre wir in die Analyse einbeziehen müssen. Dies kann von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein. Ziel der internen Unternehmensanalyse ist das Aufzeigen einer nachhaltigen Ertragskraft des zu untersuchenden Unternehmens. Ebenfalls muss die die Bereinigung der Sondereffekte der Vergangenheit beachtet werden. Hierunter zählen beispielsweise Zukäufe von anderen Unternehmen, Restrukturierungen oder externe Faktoren wie Naturkatastrophen oder steigende Rohstoffpreise. Allgemein gesprochen fallen also alle einmaligen, außerordentlichen Aufwände und Erträge unter die Sondereffekte.

Der Markt und der Wettbewerb sind entscheidend.

Neben der Analyse der Jahresabschlüsse betrachten wir das Unternehmen und dessen Stellung im Markt. Hier zählen verschiedene Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen, die in Analysen betrachtet werden müssen. Das Unternehmensumfeld und die Attraktivität von Branchen und Märkten beeinflussen den Unternehmenswert enorm. Aus diesem Grund müssen politische, wirtschaftliche und soziokulturelle, technische und rechtliche sowie steuerliche Einflussfaktoren bestimmt werden. Daraus ergeben sich zum einen Stärken und Schwächen des zu betrachtenden Unternehmens und zum anderen Chancen und Risiken, die der Markt und das Unternehmensumfeld bietet. Gerne unterstützen wir Sie auch bei der Analyse Ihres Marktumfeldes. Rufen Sie uns hierfür einfach unter der 0351 896 921 50 an.

Die Unternehmensplanung ist die Grundlage für die Bewertung.

Aufbauend auf dieser Gesamtanalyse der Unternehmenssituation und der Vergangenheit des Unternehmens erstellen wir entweder eine Unternehmensplanung oder plausibilisieren eine vom Unternehmen erstellte Unternehmensplanung. Hintergrund dieser Planung ist die betriebswirtschaftliche Erkenntnis, dass sich Unternehmenswerte aus den künftigen Erfolgspotenzialen ableiten und nicht aus der Vergangenheit. In der Unternehmensplanung ist nicht nur die Ertragsaussicht, sondern auch die Entwicklung der Bilanz, Rentabilität und der Liquidität dargestellt. Die Entwicklung des Unternehmens bilden wir in einem aus der Praxis üblichen Planungshorizont von drei bis sechs Jahren ab.

Festlegung der Bewertungsmethode und Ermittlung des Unternehmenswerts durch künftige Erträge oder Cash-Flows.

Nach Fertigstellung und Plausibilisierung der Unternehmensplanungsrechnung sind wir erstmals in der Lage, das passende Unternehmensbewertungsverfahren bzw. die Methode der Bewertung festzulegen. Es gibt verschiedene Situationen eines Unternehmens, in denen verschiedene Bewertungsmethoden vorgeschrieben oder ausgeschlossen sind. Die Bewertungsmethode gibt die Grundlage für der Bewertung des Unternehmenswerts anhand der künftigen Erträge und Cash-Flows.

Der Unternehmenswert wird durch die passende Bewertungsmethode berechnet, in dem künftige Erträge oder Cash-Flows durch den Kapitalisierungszinssatz diskontiert wurden. Vermögen, das nicht für den originären Geschäftsbetrieb benötigt wird, ist gesondert bewertet und dem Unternehmenswert hinzugerechnet.

Aufbereitung der Ergebnisse durch die Erstellung des Bewertungsgutachtens.

Eine Unternehmensbewertung findet nicht in einem rechtsfreien Raum statt. Entsprechendes gilt, wenn ein Unternehmen gekauft oder verkauft wird. Hier kann regelmäßig die Haftung der Organe oder des Aufsichtsrats im Raum stehen. Im Bewertungsgutachten muss aus diesem Grund ein eindeutiger Unternehmenswert bzw. eine Wertspanne ausgewiesen und begründet werden. Der Empfänger des Gutachtens muss in der Lage sein, die getroffenen Annahmen, Grundsatzüberlegungen und Schlussfolgerungen, nachzuvollziehen, um sie aus seiner Sicht würdigen zu können. Eine Grundlage für das Bewertungsgutachten bildet der IDW S1.

Der Bewertungsstandard IDW S1

Mit dem IDW S1-Gutachten soll ein durch Dritte nachvollziehbarer und belegbarer sog. objektivierter Wert des Unternehmens ermittelt werden. Im Bewertungsgutachten muss ein eindeutiger Unternehmenswert bzw. eine Wertspanne ausgewiesen und begründet werden. Elementare Bestandteile des Gutachtens sind: die Maßgeblichkeit des Bewertungszwecks, die Bewertung der wirtschaftlichen Unternehmenseinheiten, das Stichtagsprinzip, die Bewertung des Betriebsnotwendigen Vermögens, die Bewertung des nicht Betriebsnotwendigen Vermögens, die Unbeachtlichkeit des (bilanziellen) Vorsichtsprinzip, und die Nachvollziehbarkeit der Bewertungsansätze.

Wenn Sie selbst gerade in der Situation sind und eine Unternehmensbewertung notwendig ist, dann kontaktieren Sie uns gerne telefonisch unter 0351 896 921 50 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an business@white-ip.com.

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