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Lizenzierung vs. Eigenes Geschäftsmodell – wo liegen die Vor- und Nachteile in der geeignetsten Form der Verwertung von geistigem Eigentum?

Die Entwicklung von Innovationen ist kosten- und zeitintensiv. Jährlich werden in Deutschland über 100 Mrd. € für den Bereich Forschung und Entwicklung ausgegeben [Statistisches Bundesamt, 2020]. Unternehmen sollten die Entwicklungskosten ihrer Innovationen wieder erwirtschaften, um am Markt zu bestehen.

Kurzfristige Lösungen zur Umsatzgenerierung sind hierbei nur wenig förderlich und bringen meist nur einen kleinen Teil der Kosten zurück. Jedoch können langfristige Verwertungsformen dabei unterstützen, dass Unternehmen auf sichere Beine zu stellen

In unserem letzten Blogartikel haben wir Ihnen gezeigt, welche Möglichkeiten bestehen Ihre Schutzrechte zu verwerten, um daraus Profit für Ihr Unternehmen bzw. Ihre Geschäftsvorhaben zu generieren:

  1. Verkauf von Schutzrechten
  2. Lizenzierung von Schutzrechten
  3. Entwicklung eines eigenen Geschäftsmodells

Dabei haben wir erläutert, wie Sie eine geeignete Verwertungsform auswählen können und welche Vor- und Nachteile ein Verkauf von Schutzrechten mit sich bringt. Informieren Sie sich über die relevanten Schritte gern in unserem Beitrag „Nutzen Sie Ihr geistiges Eigentum effizient mit Hilfe einer geeigneten Verwertung“.

In unserem heutigen Artikel möchten wir Ihnen die beiden weiteren Formen der Verwertung mit ihren Vor- und Nachteilen vorstellen: die Lizenzierung von Schutzrechten und die Überführung des Geistigen Eigentums in ein eigenes Geschäftsmodells.

Lizenzierung der Schutzrechte

Eine Option der Verwertung und Monetarisierung von Schutzrechten ist die Lizenzierung. Bei einer Lizenzierung erlauben Sie Dritten (Lizenznehmern) ein Nutzungsrecht Ihrer Schutzrechte. Für die Nutzung Ihrer Schutzrechte durch die Lizenznehmer können Sie Lizenzgebühren erheben. Diese sichern Ihnen zusätzliches passives Einkommen als Lizenzgeber, ohne dabei die Entscheidungsgewalt über Ihre Innovation zu verlieren. Die Lizenzgebühren fallen meist auf die verkaufte Stückzahl über den Lizenznehmer an. In der Regel belaufen diese sich auf einen Anteil zwischen 3 und 10 Prozent und sind von der Produktgruppe oder der Branche abhängig. Mit entsprechenden Lizenzverträgen werden die Nutzungsrechte, die Lizenzgebühren sowie sämtliche Voraussetzungen, Rechte und Pflichten des Lizenznehmers und -gebers festgehalten. Gern unterstützen wir Sie bei der Ausarbeitung von Lizenzverträgen oder der suche nach geeigneten Lizenznehmern. Melden Sie sich hierfür gern unter recht@white-ip.com.

Die Vorbereitungsschritte einer Lizenzierung sind ähnlich zu denen eines Verkaufs von Schutzrechten.

Auch bei dieser Variante müssen Sie sich im Vorfeld bewusst machen, welche Schutzrechte Sie lizenzieren möchten und für welche Märkte diese gelten. Sie sollten potentielle Lizenznehmer finden und Ihre Innovation als Nutzbringer in einem Business Case oder einem Onepager vorstellen.

Zu beachten ist, dass es drei Arten von Lizenzierungen gibt: die ausschließliche (exklusive) Lizenz, die nicht ausschließliche (einfache) Lizenz und die Lizenzierung nach dem Lizenzgegenstand.

Einfache Lizenz

Bei einer einfachen Lizenz räumen Sie als Lizenzgeber dem Lizenznehmer das Recht ein, Ihre Innovation (Lizenzgegenstand) zu nutzen. Dabei behalten Sie sich ebenfalls vor, das Produkt auch selbst zu verwerten. Sie können die Lizenz zudem an mehrere Lizenznehmer erteilen.

Exklusive Lizenz

Im Gegensatz zur einfachen Lizenz, räumen Sie nur einem Lizenznehmer das Recht ein Ihre Schutzrechte zu verwerten. Heißt, auch Sie als Lizenzgeber dürfen Ihre lizenzierten Schutzrechte nicht verwerten.

Lizenzierung nach dem Gegenstand der Lizenz

Wie der Name schon sagt, können Sie als Lizenzgeber Lizenzen nur für einen bestimmten Lizenzgegenstand erteilen. Beispielsweise Produktlizenzen, Vertriebslizenzen, Markenlizenzen oder Produktionslizenzen. So ist der Lizenznehmer bei einer Vertriebslizenz ausschließlich dazu befähigt die Innovation zu vertreiben. Ihm wird eine eigene Herstellung des Produktes untersagt.

Welche Vorteile bringt mir eine Lizenzierung der Schutzrechte?

Dank der verschiedenen Lizenzierungsmöglichkeiten können Sie schnell und einfach passives Einkommen generieren. Im Gegensatz zum Verkauf von Schutzrechten, behalten Sie die Kontrolle über Ihre Innovation. Sie können zudem je nach Wunsch Lizenzpartnerschaften anpassen und / oder beenden.

Welche Nachteile entstehen mir bei der Lizenzierung der Schutzrechte?

Wenn Sie sich für diese Form der Verwertung entscheiden, sollten Sie einen hohen Kontrollaufwand gegenüber Ihren Lizenznehmern einberechnen.

Entwicklung eines eigenen Geschäftsmodells

Die aufwendigste, aber auch langfristigste Verwertungsform ist die Entwicklung eines eigenen Geschäftsmodells. Sie nutzen Ihre Innovation für sich selbst. Die Herstellung und der Vertrieb obliegt allein Ihnen, ebenfalls die Auswahl diverser Geschäfts- und Vertriebspartner.

Wichtige Elemente eines Geschäftsmodell sind: die Ertragsmechanik (Wie kann Wert erzielt werden?), das Nutzenversprechen (Was wird den Kunden geboten?) und die Wertschöpfungskette (Wie wird die Leistung erstellt?). Wichtig hierbei ist zu beachten, dass Sie Ihr Geschäftsmodell immer an den Zielkunden orientiert ausrichten. Schließlich kaufen Ihre Zielkunden Ihre Produkte nur, wenn diese einen Nutzen mit sich bringen und den Anforderungen entsprechen.

Zusätzlich ist bei der Entwicklung eines eigenen Geschäftsmodells die Erstellung einer umfassenden Finanzplanung notwendig. Die Planung sollte mindestens für die nächsten drei Jahre aufgestellt werden und Aspekte wie Ausgaben/ Kosten und Einnahmen abdecken. So haben Sie Ihre Finanzen im Blick und können gezielt auf Änderungen oder Lücken reagieren. Im Zuge der Finanzplanung ist es empfehlenswert bereits erste Preismodelle für Ihre Innovation aufzustellen. Neben dem finanziellen Aspekt ist zudem essentiell, dass Sie eine Vertriebsstrategie entwickeln. Diese umfasst die Auswahl und Strukturierung der Zielgruppe, die Art der Kundenbeziehung, die Wettbewerbsvorteile Ihrer Innovation (Alleinstellungsmerkmal – USP), die Definition von Vertriebswegen und -prozessen, sowie die Preisgestaltung.

Ein eigenes Geschäftsmodell können Sie hervorragend mit der Möglichkeit der Lizenzierung verbinden.

Welche Vorteile bringt mir die Entwicklung eines eigenen Geschäftsmodells?

Der größte Vorteil bei der Entwicklung eines eigenen Geschäftsmodells liegt darin, dass Sie die vollständige und alleinige Kontrolle über Ihre Innovation, den Ablauf der Entwicklung und die dazugehörigen Schutzrechte behalten. Sie haben die Entscheidungsbefugnis zum Umgang mit der Innovation. Ein eigenes Geschäftsmodell gibt Ihnen zudem die Möglichkeit die erzielten Umsätze und Gewinne bei sich zu behalten. Sie entscheiden allein über die Nutzung der Gewinnsummen.

Welche Verwertungsmöglichkeit zu Ihrem Unternehmen und Ihren Innovationen am besten passt, hängt ganz entscheidend von Ihrer Unternehmens- und auch IP-Strategie ab. Gerne unterstützen wir Sie hierbei.

In unserem nächsten Blogbeitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Intellectual Property-Administration verfeinern können und was bei einem guten Fristenmanagement unbedingt beachtet werden muss.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage zum Thema Verwertungsstrategien.

E-Mail: kontakt@white-ip.com

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