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Eis am Stiel, Innovationen und Kennzahlen …

Innovationen und aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenkende Produktentwicklungen sind häufig durch Zufall entstanden. Beispielhaft kann hier die Entwicklung des beliebten Eis am Stiel genannt werden. Anfang des 20. Jahrhunderts vergaß ein US-Amerikanischer Junge am Abend ein Glas Limonade vor der Haustür – in dem Glas ein Löffel. Am nächsten Morgen entdeckte der Junge, dass die Limonade mit dem Löffel gefroren war. Erste Proben ergaben, dass es sich dabei um die gleiche leckere Limonade handelte – nur eben gefroren. Knapp 20 Jahre später meldete dieser Junge, mittlerweile Hersteller von Brause, ein Patent für Vanilleeis am Stiel an – nach dem Vorbild der gefrorenen Limonade.

Wie uns allen – und vor allem Kindermündern – bewusst ist, war diese Produktidee ein voller Erfolg. Doch Glück und Zufall allein sollten nicht die entscheidenden Indikatoren für den Erfolg Ihres Unternehmens und Ihrer Innovationen sein. Wie auch schon in unserem Artikel ISO 56002 – Standardisiert und kreativ zu neuen Innovationen beschrieben, scheitern jährlich Innovationen mit Kosten in Milliardenhöhe. Innovationen sollten dementsprechend strategisch angegangen und geplant werden – natürlich immer in Kombination mit Kreativität, Vertrauen und Freiraum.

Die Grundlage für die strategischen Entscheidungen bilden Kennzahlen. Kennzahlen helfen Ihnen dabei zu kontrollieren, ob Ihre Ziele erreicht werden und die entsprechenden Maßnahmen effizient sind. Kennzahlen helfen dabei die richtigen Ressourcen an der richtigen Stelle für die richtigen Personen bereitzustellen. Kennzahlen unterstützen Ihr Unternehmen bei der vollständigen Durchführung des PDCA-Zyklus (Plan-Do-Act-Check) und der Etablierung einer Innovationskultur.

Das Repertoire an Kennzahlen ist dabei fast unendlich groß. Allerdings ist anzumerken, dass zu viele Kennzahlen die Innovationskraft schwächen. Der erfolgreiche Einsatz von Kennzahlen erfordert einen hohen Pflege- und Zeitaufwand. Die Gefahr, wertvolle Ideen aus den Augen zu verlieren bzw. die Umsetzung nicht vorantreiben zu können, ist dadurch sehr groß.

Unserer Erfahrung nach, sind die meisten Unternehmen daran interessiert ihre Innovationskraft messen zu können – vor allem auch in Zusammenhang mit der Einführung eines Innovationsmanagementsystems (beispielsweise nach ISO 56002).

Die Innovationskraft Ihres Unternehmens kann mit folgenden Kennzahlen in Anlehnung an Klaus Reichert gemessen werden

Innovationsquote 

Die Innovationsquote zeigt Ihnen den möglichen Bedarf an Verbesserungen auf. Die Quote berechnet sich aus der Anzahl der Produkte der letzten drei Jahre und der Gesamtanzahl der Produkte gibt Ihnen einen Aufschluss darüber, wie innovativ Ihr Unternehmen in der Vergangenheit agiert hat. Sie können anhand der Kennzahl Anstöße in Richtung Ihrer Innovationsprozesse geben, allerdings keine Aussagen zur Qualität Ihrer Innovationen treffen (bspw. ob die Produkte auf den Markt gebracht wurden und etabliert sind).

Innovationsrate

Anhand der Innovationsrate können Sie analysieren, welcher Anteil am Umsatz mit Ihren Innovationen erwirtschaftet wurde. Dabei ist zu beachten, dass hier nur Innovationen aus der näheren Vergangenheit (bspw. 3 Jahre) betrachtet werden. Im Gegensatz zur Innovationsquote können Sie also eine Auskunft darüber erhalten, ob Ihre Innovationsaktivitäten erfolgreich sind und Ihre Produkte am Markt Anklang finden.

Anzahl eingereichter Ideen und Verbesserungsvorschläge pro Mitarbeiter

Die Relevanz der Mitarbeiter im Innovationsprozess wird besonders durch die hier beschriebene Kennzahl deutlich. Sie zeigt an, wie viele Ideen von Mitarbeitern eingereicht werden. Die Kennzahl ist ein gutes Indiz, um auf den Zustand der Innovationskultur Rückschlüsse ziehen zu können, da hier ein Querschnitt über alle Ideen im Unternehmen gezogen wird. Allerdings gibt diese Messgröße keine Antwort auf die tatsächliche Innovationstätigkeit Ihres Unternehmens.

Innovationsstrukturfaktor

Bei der Erfassung Ihrer Innovationsstruktur stehen Ihre Mitarbeiter im Mittelpunkt. Die Kennzahl erfasst alle Mitarbeiter, die an den Innovationsaktivitäten beteiligt sind im Verhältnis zur Gesamtmitarbeiteranzahl. Je höher der Faktor ist, desto besser – zumindest in der Theorie – denn Ihre Mitarbeiter sind der Motor Ihrer Innovationen. Allerdings reicht es nicht aus, so viele Mitarbeiter wie möglich zu beteiligen. Für den Erfolg ist es wichtig, die richtigen Mitarbeiter einzubeziehen. So müssen Sie neben der Innovationsstruktur ebenfalls Faktoren wie das Ausmaß des Involvierens, die beteiligten Abteilungen, die Qualität und Effizienz mit beachten.

Ähnlich verhält es sich bei der Betrachtung der Mitarbeiter, die direkt an Innovationsprojekten und nicht allgemein „nur“ im Innovationsumfeld beteiligt sind. Hierfür empfiehlt es sich jedoch eine eigene Kennzahl einzuführen.

Innovations-Investitionsquote

Die Innovations-Investitionsquote zeigt an, wie das Verhältnis zwischen den Investitionen in Innovationsprojekte und dem erzielten Jahresumsatz ist. Es können Rückschlüsse auf die Innovationsfähigkeit gezogen werden – Ziel ist dabei einen möglichst hohen Prozentwert zu erreichen. Die Quote lässt jedoch Informationen zu individuellen Projektrisiken außen vor, diese müssen zusätzlich aufgenommen und betrachtet werden.

Umsatzsteigerungsquote einer neuen Innovation

Die Umsatzsteigerungsquote lässt sich einfach aus dem Quotienten „Umsatz einer neuen Innovation in den ersten 3 Jahren“ und „Umsatz Gesamtportfolio in den ersten 3 Jahren“ errechnen. Das Ergebnis zeigt an, welche Ideen rentabel sind und welche aussortiert werden können. Die Kennzahl dient als strategischer Berater, wenn es darum geht sich auf bestimmte Produkte zu konzentrieren.

Zeit bis zur Markteinführung

Wie der Name schon verrät, wird hierbei in Tagen gemessen, wie lange es dauert, bis eine eingereichte Idee vermarktet wird. Sie können die Kennzahl nutzen, um Ressourcen (zeitlich und finanziell) neu zu verteilen oder sogar Projekte zu beenden. Achten Sie jedoch darauf, dass Entscheidungen nicht nur auf dem Faktor Zeit beruhen sollten. Wichtig ist, dass eine Gesamtbetrachtung aller Messgrößen und Faktoren als Grundlage für Entscheidungen genutzt werden muss.


Gerne unterstützen wir Sie bei der Messung und Verbesserung Ihrer Innovationskraft.

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