Techunternehmen Apple geht gegen Food-App mit Birnen-Logo vor

Von Äpfeln & Birnen – Darum geht’s

Den US-amerikanischen Hard- und Softwareentwickler Apple kennen nahezu alle. Auch das Apfel-Logo ist ein weltweit bekanntes Zeichen. Nun gibt es natürlich auch andere Früchte, die verschiedenste Unternehmen in ihr Logo einbauen.

So auch die Food-App „Prepear“ (aus “Prepare” = zubereiten und “Pear“ = Birne). Sie stellt über eine mobile Anwendung Rezepte zur Verfügung und wandelt diese direkt in Einkaufslisten um. Damit können Nutzer ihre Mahlzeiten vorplanen. Außer, dass die App eventuell auf einem Apple-Gerät genutzt wird, können beide Unternehmen nur schwer in Verbindung gebracht werden. Dennoch möchte Apple seinen Marken-Apfel schützen und das weiße Birnen-Logo auf grünem Hintergrund verbieten lassen.

Vorgehen, Hintergrunde und Auswirkungen

Mit einer 352 Seiten langen Erklärung reichte der milliardenschwere Großkonzern Apple gegenüber dem 5-köpfigen Start-up „Prepear“ seine Beschwerde beim US-Patentamt ein. Darin wird ausführlich beschrieben, warum die Food-App mit ihrem Logo gegen das Markenrecht verstößt.

Auf den ersten Blick ist anzunehmen, dass eine App, die Rezepte zur Verfügung stellt, nicht viel mit einem Technikkonzern gemeinsam hat, der Hard- und Software weltweit auf den Markt bringt. Dennoch zielt Apple drauf ab, mit den juristisch eingeleiteten Schritten die Unternehmer von „Prepear“ zum Ändern ihres Logos zu bringen. Hintergrund: Apple fühlt sich durch die Verwendung der Birne im Logo bedroht.

Reaktionen & verwandte Fälle

Bis dieser Markenstreit entschieden ist, vergeht sicher noch etwas Zeit. Fakt ist aber, dass Apple sich bereits auch schon in anderen „fruchtigen“ Logos wiederfand. Beispielsweise zeigt das Design des deutschen Radfahrweges “Apfelroute” einen minimalistischen Apfel. Apple war darüber wenig erfreut und ging gegen die Zweiradroute vor. Ohne Erfolg – der kleine Apfel durfte als Logo weiterhin verwendet werden.

Ein roter Apfel findet sich auch im Logo einer politischen Partei aus Norwegen. Doch nicht nur die rote Farbe des Apfels, sondern auch ein Stiel, der fehlende Apple-Biss sowie ein weißes „F“ (vom Namen der Partei Fremskrittspartiet, kurz Frp) zeigen eine deutliche Unterscheidung zum Apple-Logo. Dennoch wollte die Partei einen Markenstreit vermeiden und ließ ihr Logo leicht verändern. „Prepear“ möchte allerdings nicht einknicken und erklärt: „Wir fühlen uns moralisch verpflichtet, uns gegen die aggressiven rechtlichen Schritte von Apple gegen kleine Unternehmen zu stellen und für das Recht zu kämpfen, unser Logo zu behalten.“ Dazu hat das Start-up unter change.org eine Petition gestartet.

Wir sind gespannt, ob die kleine Birne neben dem großen Apfel bestehen bleiben darf.

Update vom 4. April 2023:

Ein Jahr später beendeten Apple und Prepear den Rechtsstreit im Wege einer Einigung. Prepear darf seitdem das Logo mit einer kleinen, aber offensichtlich wirkungsvollen Änderung weiterverwenden: das Blatt an der Birne zeigt nun in eine andere Richtung. Wieso sich Apple mit diesem Detail letztlich zufrieden gegeben hat, weiß nur der Konzern selbst. Für Prepear hat sich damit gezeigt, dass es sich lohnt, für das eigene Recht zu kämpfen, denn die weiße Birne vor grünem Hintergrund ziert die Website und damit die Produkte des Unternehmens bis heute.